Die Tradition des Meisters

Wir mit Vaidja P. Vijayan

Cordula, Vijay und Alex

Unser Lehrer Vaidya P. Vijayan, genannt “Vijay”, wurde 1962 in Südindien, Kerala geboren. Für ihn war sein Großvater Tamil Pandit Vaidya Valayunthan Pillai, welcher zu Lebzeiten ein berühmter Ayurveda-Heiler war, Lehrer und Übermittler. In Familientradition weitergereichtes Wissen ist spezielles, über Jahrhunderte angesammeltes Wissen, welches auch generationenübergreifend weitergegeben wird.

Vijay lauschte schon als kleines Kind den melodischen Texten über die ayurvedische Wissenschaft welche der Großvater für ihn rezitierte. Mit Acht Jahren begann er dann auch praktisch mit zu arbeiten und konnte einen beträchtlichen Teil der wissenschaftlichen Texte selbst rezitieren.

Die Tradition ist in diesem Fall das von Generation zu Generation weitergegebene Erbe in mündlicher Form als Lied oder Reim, welches wohl die älteste und ursprünglichste Form der Traditionsübermittlung ist. Später, Jahrhunderte zurück, wurde ein solches Wissen auch auf Palmblättern festgehalten und in dieser Form weitergereicht. Dabei fehlte oft aber der Vaidya (Ayurveda-Heiler) als lebendiger Übermittler und so konnten sich leichter Fehler einschleichen.

Wissensweitergabe in einer lebendigen Tradition umfasst wissenschaftliche Theorie und handwerkliches Können, ebenso wie Rituale, künstlerischen Ausdruck und Regelwerk. Echte Tradition begreift sich dabei nicht als Halter der Asche, sondern als Träger der Flamme, welche weitergereicht wird.

Vijay bei der Therapie

Vijay bei der Therapie

So wurde die in Vijays Familie die Traditionslinie ununterbrochen bis in die 68. Generation aufrecht gehalten und bis heute weitergeführt, indem Tochter und Sohn unseres Lehrers in gleicher Weise die Übermittlung erfahren. Zusätzlich hat Vijay als erster Vaidya seiner Familientradition, diese für Schüler aus dem Westen geöffnet, da immer mehr Menschen heilender Hände und Füße bedürfen. Seit einigen Jahren teilt er grundlegendes ayurvedisches Wissen und die Praxis der Fußmassage mit seinen westlichen Schülern.

Die Wissenschaft über die Marmas (Energiepunkte) und Nadis (Energielinien), ist das spezielle Wissen der Kalarippayat-Krieger und Vaidya-Familien Keralas. Über Jahrhunderte wurde dieses wie ein Schatz gehütet und verfeinert. Immerhin war ein in diese Wissenschaft Eingeweihter, Hüter über Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit. Die Kalarippayat-Krieger nutzten ihr Wissen über die Energiepunkte und -linien sowohl im Kampf, als auch um zu heilen, die Vaidyas nutzten es ausschließlich zur Heilung. Auch Vijay hat beide Traditionen kennen gelernt, wie es in der Familie üblich war, sich aber für den Weg des Vaidyas entschieden.

Marmas und Nadis sind das Energietransport-System eines jeden lebendigen Organismus. Der ganze Körper ist von einem dichten Netz grober bis fein-stofflicher Energielinie durchdrungen und umgeben. Dort wo sich Linien einfach oder mehrfach kreuzen, entstehen Kreuzungspunkte an denen ein gesteigerter Energiefluss statt findet: diese werden Marmas genannt.

Die darin zirkulierende Energie ist das sogenannte Prana, die Lebensenergie, welche durch Blut, Lymphe, Atem und Nervenbahnen transportiert wird. Das feinstoffliche Prana durchwirkt den ganzen physischenen Körper und umgibt ihn, was als menschliche Aura (z.B. beim Reiki) wahrnehmbar ist. Prana umfasst weit mehr, als das Aufgezählte und ist dadurch schwer zu definieren.

Dort wo Prana oder der Fluss der Lebensenergie z.B. durch eine Verletzung blockiert ist, tritt Verspannung oder gar Krankheit auf. Da die Zirkulation unterbrochen ist, wird ein Bereich mit zuviel Energie versehen, wo ein anderer energetisch unterversorgt ist. Dieses Ungleichgewicht muss aufgehoben werden um wieder Gesundheit zu erlangen.

Die „Traditional Kerala Foot Therapy“ bietet sich als ein sehr geeignetes Werkzeug an, um verschiedenste Blockaden zu lösen und einen guten Energiefluss zu erzeugen.